Comments by "Getting Nervous" (@GettingNervous) on "Keinen Bock mehr auf Ausbildung? Warum gehen so wenige ins Handwerk? | Dokus und Reportagen" video.

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  7.  @josuam5502  Natürlich soll man von einem Vollzeitjob leben können, aber es gibt eben auch Niedriglohnbereiche. Es gibt Jobs die jeder ohne Qualifikation ausüben könnte und die werden natürlich nicht gut bezahlt. Wenn jede ungelernte Hilfskraft 4.000€ monatlich verdienen würde wären viele Dienstleistungen nicht mehr bezahlbar. Es gibt einfach Jobs die nur existieren weil sie gering bezahlt werden. Würde man diese Jobs höher dotieren würden sie ganz wegfallen weil es sich einfach nicht rechnet. Natürlich gibt es auch Jobs bei den keine hohe Qualifikation notwendig ist, die aber stressig und körperlich anstrengend sind. Da ist es nicht einfach die Balance zu finden. Das jeder von seinem Verdienst ein Haus kaufen können sollte halte ich für Unsinn. Die Hetze nach Geld macht krank wenn man eine Job hat der unzufrieden macht, man ihn aber machen muss um eben z.B. das Haus zu finanzieren. Ich denke Du machst Dir da einiges zu einfach. Der Fachkräftemangel im Handwerk resultiert unter anderem daraus dass es gesellschaftlich (oder vom Elternhaus her) höher anerkannt ist zu studieren und das eben viele glauben wenn man studiert verdient man später mehr Geld, was oft ein Trugschluss ist. Nur haben wir bereits genug Mediziner und Juristen die Taxi fahren weil es eben in diesen Bereichen ein Überangebot an Jobsuchenden gibt. Es ist gesellschaftlich leider immer noch höher anerkannt wenn man sagt das man studiert als wenn man sagt man mache eine Ausbildung im Handwerk und viele Jugendliche scheuen auch körperliche Arbeit oder sich die Hände schmutzig zu machen. Ich weiss ja nicht wieviele Jobs Du schon hattest und wieviel Einblick Du in die Finanzen eines Unternehmens hattest. Ich kenne das alles aus verschiedenen Bereichen und einem langen Berufsleben in unterschiedlichen Jobs. Ich habe Personal eingestellt, Gehaltsverhandlungen geführt und auch Personal entlassen. Bei Dir hört sich das eher nach theoretischen Wunschgedanken ohne praktische Erfahrung an.
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  9.  @josuam5502  Ich werde das Gefühl nicht los dass Deine gesamte Argumentation rein theoretischer Natur ist. Du siehst die 60er/70er Jahre durch die rosa Brillke ohne die Zeit selbst erlebt zu haben. Schon damals reichte oft die Rente nicht und die Rentner mussten sich Geld dazuverdienen. Und mal eben ein neues Auto bei einem Alleinverdiener mit einer 5-köpfigen Familie? Sorry, aber da geht wirklich die Phantasie mit Dir durch. Dir ist aber schon bewusst dass Dein Haus, Urlaub etc. nicht mehr für Dich finanzierbar wären wenn alle so gut verdienen würden wie Du es Dir wünschst? Das geht ja schon rein rechnerisch nicht, denn die ehemaligen Geringverdiener wollen dann ja auch so viel verdienen um sich ein Haus zu kaufen, Urlaub zu machen oder ein neues Auto zu kaufen. Du behauptest heute könne keiner mehr ohne staatliche Hilfe eine Familie gründen? Sorry, das ist doch Nonsens. Ich will nicht abstreiten das viele Leute es heute schwer haben. Aber zum einen nicht schwerer als vor 50 Jahren und zum anderen ist so eine Pauschalaussage einfach Unsinn. Ich gebe Dir allerdings dahingehend recht dass die Diskrepanz der Einkommen von einem "normalen" Arbeitnehmer und Menschen in sogenannten "Führungspositionen" oftmals schon an Irrsinn grenzt. Kein Vorstandsvorsitzender arbeitet so viel mehr oder besser dass es ein Jahresgehalt von mehreren Millionen rechtfertigt. Man könnte nun mit dem Argument der Verantwortung kommen, nur tragen diese Leute ja keine Verantwortung sondern werden im Zweifel mit einem millionenschwerem goldenen Handschlag verabschiedet wenn sie Mist gebaut haben. Man darf aber auch nicht vergessen das viele aus dem Niedriglohnbereich trotz des niedrigen Einkommens den grössten Fernseher an der Wand haben müssen. Es kommt natürlich auf darauf an wo man die Prioritäten setzt. Wer lieber einen 70"-Fernseher und Abos von Netflix etc. haben möchte anstatt in die Altersvorsorge zu investieren darf sich halt auch nicht beklagen. Letztlich ist das ganze Thema deutlich umfangreicher als es sich hier diskutieren lässt. Man sollte auch bedenken das Unternehmen sich mit immer mehr Regularien herumschlagen müssen die sehr personalintensiv sind und geschulte Fachkräfte für die Umsetzung erfordern, aber definitiv keinen Cent einbringen. Es ist alles deutlich facettenreicher als nur schwarz/weiss und man kann nicht alle Unternehmen oder Arbeitnehmer in einen pauschalisierten Topf werfen. Wenn Du meinst dass es in der EU schlecht ist, wo ist es denn Deiner Ansicht nach besser? In den USA wo fast jeder 2-3 Jobs mit einer "hire and fire" Mentalität haben muss um überleben zu können? Wo jeder Student bereits am Anfang seiner beruflichen Laufbahn mit 20-30.000$ Schulden dasteht und wenn er dann noch chronisch erkrankt eigentlich gleich vom Dach springen kann? Es ist einfach nicht so das fast niemand mehr ohne staatliche Hilfe auskommt. Die Tourismusbranche boomt wie noch nie. Sind das nur Spitzenverdiener die sich Urlaub gönnen? Und das sich mehr Menschen mittlerweile weniger leisten können liegt auch nicht nur an den Einkommen, auch sind die Lebenshaltungskosten eben drastisch gestiegen. Gerade die Preise für Energie sind hoch, dennoch kauft der Deutsche am liebsten durstige SUV. Und eine Lohn-/Presispirale macht ja nun auch keinen Sinn. Es ist immer leicht sich über alles zu beklagen, nur nützt das nichts wenn man nicht auch Lösungen anbieten kann.
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