Comments by "Achim" (@achim9409) on "Russischer Nachschub in Gefahr: Ukraine greift wichtige Krimbrücken an!" video.

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  3.  @Hymir1  "Bezeichnet der Begriff "Widerlager" nur die Betonstruktur, auf welcher der Überbau aufliegt oder gehört das eigentliche Los-/Festlager auch mit dazu?" Die Lager sind in der Regel mit dem Wiederlager fest verbunden, auch wenn obere Lagerplatten in den Überbau einbetoniert sein sollten. Ein Widerlager besteht bei klassischer Bauweise aus einer massiven Stahlbetonkonstruktion mit ca. 1 m dicken U-förmigen Wänden (Bewehrungsgehalt erfahrungsgemäß ca. 100 kg/m³). Die beiden äußeren Schenkel sind die Flügelwände oder Flügel des Widerlagers, die verhindern, dass der hinterfüllte Boden seitlich auslaufen kann. Auf der Widerlagerwand ist eine horizontale Auflagerbank höherer Betongüte mit den Lagerbänken. Auf den Lagerbänken werden die Brückenlager befestigt, auf denen der Überbau aufliegt. Bei kleineren Spannweiten kann der Überbau auch ohne Lager in die Widerlager eingespannt sein. Bei Spannbetonkonstruktionen kommen noch die Kammerwände hinzu, die den Überbau mit einem Spalt vom Erdreich trennen. Der Übergang zwischen Überbau und Kammerwand wird durch dauerelastische Fugen oder einbetonierte metallische Übergangskonstruktionen (ÜKO) verbunden, die an beiden Seiten an die Fahrbahndecken angrenzen und überfahrbar sind. Eine ÜKO ist in der Regel eine Maßanfertigung aus Stahl und Elastomeren, die bei uns in Deutschland nicht unter 3 Monate Lieferzeit haben. Ohne ÜKO würde sicher auch gehen, leidet halt die Dauerhaftigkeit des Bauwerks und es wird häufiger und schneller saniert oder aufwendig ersetzt werden müssen.
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  6.  @Simon-sw4ov  "Kommt für diese tiefer gelegenen Elemente dann vielleicht der bunkerbrechende Marschflugkörper Taurus infrage?" Bei solchen Fragen geht es mir als Ingenieur und Pionier immer so wie Herrn Heinrich, den ich in seiner ehrlichen kompetenten Art sehr schätze. Die Fähigkeiten der Taurus sind mir nicht bekannt. Wenn ich mich jedoch an die vergangenen Aufnahmen der Ergebnisse von HIMARS und anderen Marschflugkörpern erinnere, ist die Einschlagwirkung auf einen Radius von wenigen Metern begrenzt. Um eine frei schwebende Überbaukonstruktion mit Löchern in der Fahrbahndecke schwerer befahrbar zu machen reicht das völlig aus. Was jedoch seitlich vom Widerlager mit Boden überdeckt bzw. stützend hinterfüllt (Bunker sind in der Regel ein Hohlkörper) oder vom Überbau selbst abgeschirmt wird, ist durch die massive Bauweise in der Regel so gut geschützt, dass bis zur völligen Funktionslosigkeit eines Widerlagers gewöhnlich ein konventioneller Abbruchbagger mit Zeit und Gelegenheit, eine schwere Naturkatastrophe oder eine Sprengwirkung mit mehr als einigen Metern Verwüstungsumfang benötigt wird. Da erscheint es effektiver, sich auf die vertikale Tragwirkung der Konstruktion zu fokussieren, die deutlich filigraneren und ungeschützt exponierten Überbauten zu beschädigen (z.B. bei Schrägseilbrücken auch die vorhanden Pylone), selbst wenn diese schneller zu reparieren oder zu überbrücken sein sollten. Wenn erst mal genug Überbaufelder beeinträchtigt sind, kann das Bauwerk seinen ursprünglichen Zweck nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr erfüllen, auch ohne Hand an die Widerlager zu legen (vgl. Antoniwkabrücke Cherson, Staudammbrücke Nowa Kachowka).
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