Comments by "Günther Berger" (@guntherberger1238) on "Bundeswehr Abhörskandal: Sind DAS die wahren Gründe!?" video.
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Rheinmetall gehörte dabei offenbar zu den ersten, die in der russischen Militärreform einen Milliardenmarkt erkannten. Die schwarz-gelbe Regierung wiederum sah in der Förderung von Rüstungsexporten wohl auch eine Möglichkeit, dem Konzern einen Ausgleich für den Rückgang an Aufträgen aus der Bundeswehr zu bieten.
Im Ergebnis bildete sich um das Gefechtsübungszentrum Mulino ein dichtes Netz aus Politik, Militär und Industrie. Immer wieder waren russische Generäle zu Gast im deutschen Referenzzentrum in der Altmark. Umgekehrt ließ sich der damalige deutsche Generalinspekteur Volker Wieker die Bauarbeiten in Mulino zeigen - nur einen Tag vor der Unterzeichnung des Großauftrags für Rheinmetall.
Auf der Arbeitsebene wurde bei der Bundeswehr eigens eine Militärberatergruppe etabliert. 2013 kamen russische Offiziere zur Einweisung nach Deutschland. Im Gegenzug schickte die Bundeswehr mehrfach Soldaten für mehrere Wochen nach Mulino, um russische Soldaten vor Ort in die neue Technik einzuweisen. All das hat Rheinmetall für den Verwaltungsgerichtshof Hessen akribisch aufgelistet.
Die Angaben bestätigt der damalige Heeresinspekteur Bruno Kasdorf im Kern. An all dem kann man doch sehen, wie absurd der Vorwurf ist, der Westen habe Russland damals provoziert. Das Gegenteil ist zutreffend. Der pensionierte General erinnert sich, dass für 2014 sogar eine gemeinsame deutschrussische Übung geplant gewesen sei. Wegen der geografischen Nähe zum Baltikum habe es auch daran scharfe Kritik von den östlichen Nato-Partnern gegeben.
Rheinmetall jedoch beharrte auf seiner Exportgenehmigung und erklärte den Gerichten, es könne ausgeschlossen werden, dass eine am Frieden zwischen den Völkern ausgerichtete Außenpolitik mit der Ausfuhr des Gefechtsübungszentrums gefährdet sein könnte. Gefahren gehen davon nicht aus.
Das Gefechtsübungszentrum wurde nach dem Exportstopp vom russischen Rheinmetallpartner Oboronservice AG fertiggestellt ohne die fehlenden Bauteile aus Deutschland, aber mit erheblichem Knowhow von dort. Im September 2021 besuchte Putin die Anlage in Mulino. Er inspizierte das Manöver Sapad 21, das Militärexperten als Generalprobe für den Angriff auf die Ukraine verstanden. Bilder zeigen Putin vor den Monitoren, in denen die Daten der übenden Truppen einlaufen. Fünf Monate später starteten die russischen Streitkräfte den Großangriff auf die Ukraine.
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