Comments by "" (@bassiwin4919) on "Russen verlassen Syrien? SDF fällt Assad in den Rücken! Lagebericht Syrien (2)" video.
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@Hayati_M danke dir Maria😊, danke für deine ausführlichen Gedanken. Ich möchte auf einige Punkte eingehen, da ich in deinen Aussagen Widersprüche und Pauschalisierungen sehe.😉
Du behauptest, dass Menschen nur protestieren, wenn sie dafür bezahlt werden, und dass dies angenehmer sei als echte Freiheit. Solche Aussagen entwerten die Stimmen und Kämpfe unzähliger Menschen weltweit, die aus Überzeugung, Mut und oft unter Lebensgefahr für Gerechtigkeit und Demokratie eintreten. Natürlich gibt es Berichte darüber, dass Russland selbst in Afrika versucht hat, Demonstrationen durch finanzielle und propagandistische Anreize zu beeinflussen. Zum Beispiel wurden gezielt Desinformationskampagnen in mehreren Ländern finanziert, und es gab Hinweise darauf, dass Proteste inszeniert wurden, um politische Ziele zu erreichen. Solche Manipulationen sind verwerflich und zeigen, wie gefährlich externe Eingriffe sein können. Doch selbst solche Vorfälle ändern nichts an der Tatsache, dass die meisten Proteste weltweit von echten Anliegen und Überzeugungen der Menschen getrieben werden. Millionen Menschen riskieren nicht ihr Leben für Bezahlung, sondern für Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Diese Realität zu leugnen, entzieht jedem Protest seine Legitimität und stellt die Demonstrierenden als bloße Marionetten dar. Denkst du nicht, dass diese Perspektive die Realität und die menschliche Würde völlig ignoriert?
Du sprichst davon, dass Russland gezwungen war, einen Konflikt in der Ukraine zu beginnen, weil der Westen die Revolution 2014 „finanziert“ habe. Die Ereignisse in der Ukraine entstanden jedoch durch die Ablehnung eines autoritären, korrupten Systems und den Wunsch der Menschen nach einer freien, demokratischen Zukunft. Selbst wenn der Westen Einfluss gehabt hätte, rechtfertigt das keine militärische Invasion, keine Annexion und schon gar nicht das Töten von Zivilisten. Russland hat die Souveränität eines Nachbarstaates verletzt – das sind völkerrechtlich klare Tatsachen. Verantwortung dafür auf „weiße Besatzer“ oder den Westen zu schieben, verlagert das Problem, ohne die eigentlichen Entscheidungen Moskaus zu reflektieren.
Deine Aussagen zu „weißen Menschen als Besatzern“ und der Behauptung, Russen seien „echte Asiaten“, sind problematisch und widersprüchlich. Zum einen reduzierst du Menschen pauschal auf ihre Hautfarbe oder ihre geografische Lage, was historisch und kulturell viel zu kurz greift. Russland ist eine multikulturelle Nation mit Einflüssen aus Europa und Asien. Sich ausschließlich als „Asiaten“ darzustellen, widerspricht Russlands eigener Identität, die sowohl europäische als auch asiatische Elemente umfasst. Zum anderen führst du Toleranz gegenüber Identitäten an, wie etwa Transpersonen, während du selbst mit pauschalen Aussagen über den Westen und „weiße Besatzer“ Intoleranz förderst. Ist Toleranz nicht etwas, das gegenseitig gilt und nicht selektiv angewendet werden sollte?
Zum Schluss schreibst du, dass „der Feind auf Distanz gehalten werden muss“ und Russland die Welt umbenennen sollte, um „Asien“ dort beginnen zu lassen, wo die „russische Welt“ beginnt. Diese Ansicht zeigt eine klare Abschottung und ein Weltbild, das auf Abgrenzung statt auf Dialog setzt. Glaubst du wirklich, dass Frieden durch Isolation und Konflikte entstehen kann? Die Welt ist nicht durch klare Grenzen oder starre Kategorien definiert, sondern durch Kooperation und gegenseitigen Respekt. Ein positives Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen ehemals verfeindeten Ländern wie Deutschland und Frankreich. Nach zwei Weltkriegen haben sie es geschafft, ihre Feindschaft zu überwinden und nicht nur friedlich zu koexistieren, sondern auch eine führende Rolle in der Europäischen Union einzunehmen, die heute als Modell für Kooperation gilt. Solche Entwicklungen zeigen, dass selbst tief verwurzelte Konflikte durch Dialog und gegenseitigen Respekt gelöst werden können.
Es ist leicht, Verantwortung auf andere zu schieben und mit Verallgemeinerungen zu arbeiten. Aber um wirklich Lösungen zu finden, brauchen wir weniger Schuldzuweisungen und mehr Verständnis, Dialog und Selbstreflexion. Frieden beginnt nicht mit neuen Feindbildern, sondern mit der Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Viele Grüße!
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Hi Maria, ich respektiere deine Meinung, aber ich möchte ein paar andere Perspektiven hinzufügen, die wir vielleicht gemeinsam überdenken können.
Die Behauptung, der Westen „schüre“ Konflikte gegen Russland, vereinfacht eine sehr komplexe Situation. Viele der Proteste, die du ansprichst – in Georgien oder Syrien – haben tiefgreifende, interne Ursachen. Menschen protestieren oft, weil sie Freiheit, bessere Lebensbedingungen oder Gerechtigkeit wollen, und nicht, weil sie von außen „gesteuert“ werden.
Es ist wichtig zu bedenken, dass Russland in den letzten Jahren selbst in viele Konflikte involviert war. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat international massive Kritik ausgelöst, weil er gegen das Völkerrecht verstößt. Wie rechtfertigt man das Leid, das dabei über Millionen von Zivilisten gebracht wurde?
Die Idee einer „multipolaren Welt“ ist interessant, aber das sollte durch Kooperation und Diplomatie erreicht werden, nicht durch militärische Gewalt. Es wäre sinnvoller, wenn alle Länder – der Westen, Russland, China und andere – zusammenarbeiten, um globale Herausforderungen wie Klimawandel oder Armut zu lösen, statt in Machtkämpfen gefangen zu bleiben.
Die Vorstellung, „weiße Menschen“ seien eine Bedrohung, scheint mir pauschal und gefährlich. Konflikte entstehen durch politische Entscheidungen, nicht durch die Hautfarbe von Menschen. Wenn wir anfangen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Ethnie die Schuld zu geben, wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit. Du bist selber weiß und bist in Asien. Warum sollst du als weißer Mensch diesen Kontinent verlassen?
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@Hayati_M Ich schätze es, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Gedanken so ausführlich darzulegen. Deine Ansichten sind tiefgründig, und ich möchte bei dir ein paar Punkte hinterfragen, weil sie mich wirklich zum Nachdenken bringen. Ich schätze zudem deinen Stolz auf deine Kultur und Identität.
Du sprichst viel über Isolation und darüber, dass sie manchmal der richtige Weg sei, um Probleme zu lösen. Du führst das Beispiel mit einem Kind an, das von einem schlechten Einfluss isoliert werden sollte. Aber denk einmal darüber nach: Wenn Isolation die Lösung wäre, warum haben wir in der Menschheitsgeschichte immer wieder erlebt, dass sie zu Missverständnissen, Konflikten und letztlich Leid führt? Kannst du dir eine Welt vorstellen, in der Nationen sich vollständig voneinander abkapseln? Wäre das wirklich ein Ort, an dem man gerne leben würde? Nordkorea...?
Du betonst außerdem die Unterschiede zwischen Kulturen und betrachtest Russland als etwas, das sich bewusst abgrenzen sollte. Dabei scheinst du fast zu sagen, dass Kooperation oder Austausch mit „dem Westen“ nicht mehr möglich ist. Aber jetzt frage ich dich direkt: Bedeutet das nicht, dass du die Möglichkeit ausschließt, voneinander zu lernen, Missverständnisse aufzulösen oder gar Konflikte zu vermeiden? Ist Isolation wirklich die Antwort – oder wäre ein Dialog, wie schwierig er auch sein mag, nicht ein viel mächtigeres Werkzeug?
Ein Punkt beschäftigt mich besonders: Du sprichst davon, dass Menschen für Freiheit und Selbstbestimmung nicht aus Überzeugung kämpfen, sondern nur aus finanziellen Anreizen. Aber glaubst du das wirklich? Denk an die vielen Beispiele aus der Geschichte, in denen Menschen für ihre Überzeugungen alles riskiert haben. Würdest du ernsthaft behaupten, dass solche Opfer nicht echt waren? Und wenn du denkst, dass finanzielle Anreize so entscheidend sind – glaubst du, dass das auch auf dich selbst zutreffen würde? Was würdest du tun, wenn dir jemand Geld bietet, um deine Überzeugungen aufzugeben? Würdest du wirklich so leicht deine Werte verkaufen?
Ich möchte dich etwas fragen: Du setzt dich ja stark dafür ein, die russische Identität zu bewahren und zu verteidigen. Das ist verständlich und ein edles Ziel. Finde ich gut! Aber wie möchtest du das erreichen? Durch Abgrenzung, durch Isolation, oder durch einen Weg, der die Vielfalt in Russland und weltweit als Stärke betrachtet? Könnte es sein, dass das, wofür du kämpfst, durch die Mittel, die du vorschlägst, nicht gestärkt, sondern sogar am Ende geschwächt wird?
Was man nicht kennt, kann auch nicht beachtet und berücksichtigt werden, oder?
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@Hayati_M Das hat mich sehr erfreut, von dir hier tatsächlich noch eine Antwort zu erhalten!
Ich liebe deine Nachrichten, ehrlich. 😊
Und den besten Satz des heutigen Tages hast du aber in einem anderen Thread abgesetzt. Er lautete ungefähr "Nazis sind immer auf der suche nach anderen Nazis, - küss mich an einer Stelle". Mir juckte es in den Fingern mich dort einzumischen und dir zu antworten, aber ich habe es an der Stelle gelassen🤣Dieser Satz ist eine fantastische Provokation in der Kürze der Wörter. Er gestaltet viel Freiheit darauf einzugehen, aber mit Schärfe!Exzellent!
Aber zurück zur Sache!
Ja, du hast recht. Ich rutsche in die Idealisierung ab. Das passiert mir immer wieder mal. Manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Es liegt daran, dass ich das oder die Ideale als Ziel sehe. Natürlich kann ich, der der Mensch, das Ideal nie erreichen. Es ist unmöglich. Somit bleibt "der Weg ist das Ziel". Allein das Streben zum Ideal verbessert vieles.
Auf jeden Fall kommt es bei der Zusammenarbeit zu Konflikten. Auf jeder Ebene. Zuhause, auf der Arbeit, im Sport, in der Gesellschaft und immer eine Ebene höher. Jeder Mensch besitzt ja auch immer persönliche Interessen und Ziele, die Konflikte auslösen.
Putin hat es da zum einen leichter, zum anderen schwerer. Warum? Er ist mittlerweile solange im Amt, dass er mi Beharrlichkeit seine Ziele verfolgen kann. Dabei hat er eine Menge an Politiker im In- und Ausland erlebt,welche globale Ziele und persönliche Ziele verfolgt haben. Allerdings jeweils nur in einem kurzen Zeitslot. Solange, wie derjenige halt sich im Amt halten konnte. Putin konnte Konflikte anders behandeln.
Was bewirkt Beharrlichkeit, wenn sie vor allem dazu führt, bestehende Gräben zu vertiefen?
Du schreibst das Thema mit der Nato. Aber es klingt, als wäre das alles aufgrund einer daraus entstandenen Demütigung passiert, was wir nun erleben. Wenn das Handeln auf Basis einer zuvor ergangenen Demütigung ausgerichtet wird, kann und ist es doch in der Regel nie positiv konstruktiv, sondern zerstörerisch, oder?
Und ja, nie,nie, niemals würde und werde ich meine Kinder egal für was opfern. Leicht gesagt. Und sollte es doch wieder eine aktive Wehrpflicht geben, ist es mit dem opfern doch wieder soweit. Opfern, für eine Idee, welche ich weder selbst hatte, oder für eine Idee oder ein Vorhaben, welche ich vielleicht nicht gutheiße. Ähnlich dürfte es dir gehen, so nehme ich an?
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@vladimirkalinin4468 Danke für deinen ausführlichen Beitrag und deine Eindrücke aus Syrien. Deine Frage nach Libyen und ob das Land nach Gaddafis Sturz der Demokratie nähergekommen ist, ist absolut berechtigt. Die Realität zeigt leider, dass Libyen nach dem Sturz von Gaddafi eher ins Chaos gestürzt wurde. Statt einer stabilen Demokratie gibt es seitdem anhaltende Konflikte zwischen rivalisierenden Gruppen, eine fragile Regierung und großen Einfluss externer Mächte. Das hat dazu geführt, dass die Bevölkerung oft auf sich allein gestellt ist und unter den Folgen leidet.
Du sprichst auch den Widerspruch an, wie international in Syrien und der Ukraine agiert wird. Es ist tatsächlich so, dass geopolitische Interessen oft im Vordergrund stehen, und die Versprechen von Demokratie und Stabilität nicht immer das Ergebnis sind. Viele Interventionen hinterlassen langfristig instabile Verhältnisse, weil sie nicht auf die komplexen lokalen Bedingungen eingehen.
Das macht die Doppelmoral in der internationalen Politik besonders deutlich. Es ist schwer nachzuvollziehen, warum man in einem Konflikt interveniert und in einem anderen die Augen verschließt – meistens liegt der Grund in strategischen oder wirtschaftlichen Interessen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass mit internationalem Druck und einem echten Fokus auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen langfristig Lösungen gefunden werden können, das hoffe ich als Optimist!
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