Hearted Youtube comments on anna anderswo (@annaanderswo) channel.
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Ich fühle sehr was du sagst...
War zwei Jahre lang Fernfahrer. Knapp 60 Stunden in 5 Tagen, Freitagabend daheim, nur ins Bett. Samstag Wäsche waschen, einkaufen, Wohnung putzen, Essen machen, ab ins Bett. Sonntag Tasche packen, Essen für die Woche vorbereiten, 18 Uhr ins Bett, denn Montag um 2 ging's ja wieder los.
Ich bin seit 8 Monaten krankgeschrieben. Ich schaffe nichts mehr, nichtmal mehr die Bude saugen. Ich habe zwei Jahre nur für meine Arbeit gelebt. Keine Freunde, kein Urlaub, nichts... Und wirklich reich bin ich dadurch auch nicht geworden... Kranke Welt.
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Die Empathielosigkeit in einigen der Kommentare ist doch recht erschreckend. Aber ich finde es gut, dass du so reflektiert auf diese geantwortet hast! Es scheint irgendwie vielen nicht aufzufallen, dass neben den menschlichen Grundbedürfnissen, die uns gewissermaßen alle gleich machen, eben auch sehr viele unterschiedliche Bedürfnisse existieren, die uns alle individuell machen. Der Gedanke, dass Menschen auch individuelle Ansprüche an das Leben haben, die teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten und, dass sich Menschen unterschiedliche, aber über die Lebensjahre hinweg flexible Schwerpunkte im Leben setzen, sollte normalisiert werden. Bei einigen dieser Kommentare wirkt es leider so (zumindest schwingt das meiner Wahrnehmung nach mit), dass diese Menschen anderen ihre Unzufriedenheit "aufzwingen" wollen. Quasi nach dem Motto: "Wenn ich das muss, dann müsst ihr auch." Das scheint in gewisser Weise (und auch das ist wieder etwas, das meiner Wahrnehmung entspringt) ein heimlicher Grundsatz der "Boomer"-Generation zu sein. Es wirkt, als würde man den jüngeren Generationen nicht gönnen, gesellschaftlich verankerte Lebensumstände zu reflektieren und zu dekonstruieren. Und eben Kritik an diesen zu äußern.
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Du hast bei der gesellschaftlichen Erwartung bei mir einen Nerv getroffen. Ich (m,30,kinderlos) bin ein Sohn einer eher konservativen bürgerlichen Familie. Für mein Umfeld ist klar, geh in die Schule, mach dein Abschluss, Auto, Frau, Haus, Familie, Kinder, Rente und dann glücklich tot umfallen.
Mit dreißig kommt man an dem Punkt, an dem dein Bruder sein erstes Kind bekommt und dein bester Freund heiratet und sich lebenslang verschuldet um sich ein riesiges Haus, Auto und Hund leisten zu können. Ein Mensch der sich ein Leben aufbaut. Das Ideal, das auch mir immer beigebracht wurde.
Und da liegt das Problem, für mich ist dieser Weg der Weg in die Depression. Ich bin nicht sonderlich an festen Beziehung interessiert. Für mich ist es nicht wichtig, ob ich jemals heirate oder Kinder bekomme. Ich will nicht ein riesiges Haus haben oder ein dickes Auto. Ich will das alles nicht.
Wenn man mich fragen würde, wo ich mich im Alter sehe, dann denke an eine kleine gemüdliche Wohnung. Ich will alles gelernt haben was es zu lernen gibt. Es gibt da draußen so viel Wissen, unglaubliche Dinge und ich will sie alle gesehen/gerlehrnt haben. Im Sterbebett liegen und raus schauen......und möglichst vieles über diese Geschenk dieser sonderbaren Welt gelernt zu haben. Das ist mein Traum. Ob da eine Frau oder Kinder sind; Keine Ahnung.
Mit der Geburt meiner Nichte wurde es sehr schlimm für mich. Mein Bruder passt sehr gut in diese Schublade. Er bekam Respekt, Anerkennung von allem und jedem und das ist auch richtig so. Ihm gebührt ja auch alles das. Es ist toll, das er Vater wird und glücklich ist, Nur, wenn du dich schon fremd unter deinen Leuten fühlst.... tut das einfach nur weh.
Auf mich wuchs der Druck. Ich bekam Kommentare: Wann ist es endlich bei dir soweit? Wann hast du mal wieder ne Freundin?, du bist ja auch jetzt schon dreißig, usw. Das ist aber alles aushaltbar und wegzulacheln. Was einen zerreißt sind die Blicke deiner Eltern. Meine Eltern sind die besten Menschen die ich kennenlernen durfte, es gibt keinerlei Boshaftigkeit ihrer seits.
In ihren Augen haben sie zwei Söhne, einer ist im Leben angekommen und baut sich sein Leben auf, der andere mag zwar sein Doktor machen, bleibt im privaten aber sonst eher stehen. Man bekommt den Status des Sorgenkindes.
Etwas sehr fetales ist bei mir dann passiert. Die Zerissenheit projizieren sich auf meine Beziehung zu meiner Nichte. Meine Gefühlwelt fing an sie dafür verantwortlich zu machen. Das ist falsch und darf/wird niemals meine Handlungsmaxime werden. Dennoch ist es wieder ein Kampf mehr.
Wenn ich diese Gefühlswelt jetzt eins zu eins auf Eltern übertrage, die es bereuen und wo möglich der Partner auch noch top glücklich ist........ Ach du heilige scheiße.
Fühlt euch gedrückt und passt bitte bitte auf euch auf <3
P.S Ach ja gutes Video
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Ich (33, w, kinderlos) durfte das Elternsein tatsächlich schon ausprobieren. Habe mich um meine beiden Geschwister quasi allein kümmern müssen. Ich musste windeln wechseln, für sie Essen machen, bei den Hausaufgaben helfen, ihre Wäsche waschen, sie zu Freunden bringen/von dort abholen...Einmal musste ich sogar zu einem Elterntreffen gehen und mir Notizen machen, weil unsere werte Mutter keine Lust hatte. Natürlich zusätzlich neben den Hausputzen und Familieneinkäufe machen. Meine Eltern meinten nur "Du bist die Große, du kannst ruhig mal helfen." Und dieses helfen zog sich 18 Jahre hin...Habe ich mich geweigert, gab es kein Taschengeld und Hausarrest. Demnach habe ich Erfahrungen in diesem Gebiet, jedoch keine Kindheit gehabt. Eine richtige me-time habe ich zum ersten Mal mit 20 erlebt, als ich auszog. Der einzige Vorteil daran: Niemand diskutiert mit mir, wenn ich sage: "Ich war schon Hausfrau und Mutter. Und ich fand es schon beim ersten Mal besch***. Das tue ich mir kein zweites Mal an."
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Ich hatte nie einen Kinderwunsch. Ich bin introvertiert, hochsensibel, benötige viel Zeit allein und für mich, die ich auch total genieße, sozialer Akku ist sehr schnell leer und benötigt dann zwingend erstmal wieder "Aufladung" durch Ruhe & Alleinsein. Mein Partner ist chronisch krank und hat auch keinen Kinderwunsch. Ich war also immer fine damit, bis eine Freundin von mir späte Mutter wurde und mir dann versuchte einzureden, dass ich ganz bestimmt auch einen Kinderwunsch hätte, der nur irgendwie vergraben oder unterdrückt wäre. Das stürzte mich tatsächlich in eine kurze intensive Krise, bis ein Freund zu mir sagte "wenn du je ein Kind gewollt hättest, hättest du jetzt eins." Und das stimmt, es war einfach wirklich zu keiner Lebensphase auf meinem Schirm - noch nie. Und ich bin sehr happy mit meinen 4 Katzen, die auch schon ne Menge Verantwortung sind, aber natürlich mit Kindern (zum Glück) nicht vergleichbar.
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Es ist kein Naturgesetz 40h oder mehr zu arbeiten. Und dieses Argument, dass Generationen vor uns 80h stark geschuftet hätten ist auch nur eine Momentaufnahme und keineswegs natürlich. Konkret war eine 80h Mitte des 19. Jahrhunderts für Fabrikarbeiter (!) also nur ein Teil der Bevölkerung üblich. In anderen Epochen wie dem Mittelalter oder der Antike war die Arbeitszeit eher mit der heutigen vergleichbar, wenn auch dennoch höher. Allerdings war die Arbeit damals auch deutlich einfacher und man stand nicht unter dem Diktat der Effizienzsteigerung. Man hat viel gearbeitet, ja, aber unter weniger Stress und in einer engen Gemeinschaft. In ein Bauer aus dem Mittelalter mit einer Erzieherin von heute tauschen wollte? Ich weiß es nicht. Natürlich hat uns die Industrialisierung ein hohes Maß an Wohlstand, Sicherheit und eine gute medizinische Versorgung gebracht, das ist richtig. Aber was spricht denn dagegen, diesen geschaffenen Wohlstand heute zu nutzen, um ein besseres, freieres, selbstbestimmtes Leben zu führen? Wir sollten uns nicht so klein machen und gemeinsam darüber nachdenken, die Ressource Wohlstand nutzbar zu machen, anstatt jeden Ansatz in diese Richtung schlecht zu reden. Ja es gibt Hürden dahin, aber warum schaffen wir diese nicht gemeinsam aus dem Weg?
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Dieses Video ist so unfassbar wertvoll und ich bin himmelfroh, dass dieses mindset endlich immer stärker aufkommt. Ich bin jetzt 34 und als ich 20 war, hätte ich mir gewünscht, dass mich dahingehend irgendwer verstanden hätte. Stattdessen kriegst du immer nur eins auf den Deckel, "du brauchst doch Geld um zu leben", "du brauchst einen Job, du musst dich anstellen lassen, so funktioniert das Leben nun mal". Zum Glück war ich schon immer etwas sturkopf und bin meinen Weg gegangen. Abi, soziales Jahr, Ausbildung, Studium, Musikkarriere angestrebt. Zwischendrin und danach mal hier und mal dort angestellt, immer scheisse gefunden. Seit ein paar Jahren bin ich selbstständig als Webentwickler und Designer. Läuft das immer reibungslos? Ganz sicher nicht und es gab und gibt immer mal wieder dunkle Momente. Aber daran wächst man, daraus lernt man. Man hat den eigenen Antrieb, diese Momente zu minimieren oder sogar vermeiden zu können. Die Leidenschaft ist eine ganze andere und genau das treibt mich an. Mich treibt auch an, dass ich meine Pausen einteilen kann wie ich möchte. Dass ich auch in gewisserweise meine Arbeitszeit spontan umplane, wenn ich scheisse geschlafen habe oder es mir nicht gut geht. Dafür nehme ich die Risiken und Unsicherheiten gerne in Kauf, die eine Selbstständigkeit mit sich bringen. Denn an diesen kann ich arbeiten. Dass ich weniger als 40h jede Woche, 160h jeden Monat und fast 1700h im Jahr für jemand anderen arbeiten MUSS - daran kann ich recht wenig ändern als Angestellter.
In meinem Personenkreis gibt es noch junge Menschen wie mich, die bereits jetzt schon verheizt sind. Und es gibt ältere Menschen, die noch vor der Rente sind und auch extrem strugglen - und das seit Jahren.
Noch mal ganz explizit: dies sind meine eigenen Erfahrungen und ja, nicht jeder kann sich selbstständig oder selbstständig als Webentwickler machen. Aber wir brauchen als Kollektiv genau dieses mindset, dass 40h minimum jede Woche absolut falsch sind. Die Menschen werden ohne Ende verheizt und es interessiert einfach niemanden. Warum kriegt man denn so schwer Therapieplätze? Oder Psychologen? Weil alles bereits vollgestopft ist und auch hier spreche ich aus Erfahrungen im Personenkreis.
40h sind absolut falsch und veraltet. Es schadet unserer Gesellschaft seit vielen vielen Jahren enorm und den Staat interessiert es einen feuchten Kehricht. Wir brauchen da echt eine Reform für die vielen unterschiedlichen Berufe. Alles über einen Kamm zu scheren funktioniert einfach nicht. So lässt sichs für die Bürokratie schön einfach halten, aber verheizt unsere Gesellschaft einfach enorm.
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