Comments by "David Stier" (@davidstier2797) on "MrWissen2go"
channel.
-
@lieutenantbbq3034
"und es nicht notwendig ist, sich zu überlegen, welches von den verschiedenen Extremen einem warum auch immer nicht ganz so unsympathisch ist wie das andere"
Das behaupte ich nicht.
Was ich sage ist, dass es notwendig ist sich damit auseinanderzusetzen, was gefährlicher für die Demokratie ist und das ist ohne wenn und aber der Rechtsextremismus. Diesen aber auf eine Stufe mit dem Linksextremismus zu stellen, verharmlost jeden Rechtsextremismus und bedient sogar sein Narrativ. G20 ist bis heute in "bürgerlichen" Kreise ein "linksextremistischer Sündenfall", während in den letzten Jahren duzende Menschen von Rechtsextremen ermordert wurde. Es fehlt jede Relation, wie auch der Umgang mit der rechtsextremen AfD zeigt. Sie wird teilweise als Teil der Demokratie begriffen, während sich die Linkspartei trotz aller Aufarbeitungen mit der SED-Vergangenheit als "linksextrem" bezeichnet sieht. Und nur mal zum Vergleich: das bedeutet, dass man Faschist Höcke auf Bodo Ramelow als "gleiche" Typen sieht...
Diese Differenzierung zu verhindern ist elementar wichtig, wenn man das Grundgesetz verteidigen will. Es ist nämlich nicht gefährlich differenziert auf Extremisten zu blicken, um zu beleuchten, was quantitativ und qualitativ die größere Gefahr auf die Demokratie ist, sondern es ist gefährlich Extremisten nach unten abzugleichen und z.B. Rechtsextremismus als "ebenbürtig" mit Linksextremismus darzustellen. Gegen "jeden" Extremismus hieß in der Vergangenheit vor allen Dingen eins: nicht gegen Rechtsextremismus sein.
1
-
In einer Diktatur gibt es keine Wahlen und ich daher empfinde ich es als Doppelmoral, wenn man das Ergebnis als demokratisch darstellt und eine Rücktrittsentscheidung eines MP, der politisch handlungsunfähig war, nicht.
Neuwahlen und Rücktritte bei fehlender politischer Rückendeckung sind vollkommen normal und wären ohne Kemmerichs Fehler überhaupt nicht nötig werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass der von der FDP/CDU gemachte Pakt mit dem Faschist Höcke keinen Bestand haben darf.
"Ausserdem die Wähler laufen weg,bzw wählen die AFD, weil die AFD die Grenzen zu machen würde und alle die nach Artikel 16 a GG hier nichts zu suchen haben abschieben würden."
1. Menschen, die nach deutschem/europäischen Recht keine Chance auf eine Art von Aufenthalt haben, werden abgeschoben.
2. Die AfD hat seit 2 Jahren keinen signifikanten Zuwachs erhalten, was deiner Behauptung bereits widerspricht.
3. "Die Grenzen dich zu machen" verstößt gegen geltendes Recht. Wieder eine Doppelmoral, wenn Du implizit anderen Rechtsbruch vorwirfst, aber selbst den Rechtsbruch durch die AfD befürwortest.
"Und aus wirtschaftlicher Sicht kann man nicht Millionen von Migranten aufnehmen und durchfüttern."
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für Deutschland mehr als Vernünftig die Menschen aufzunehmen und schnellstmöglichst vollständig zu integrieren, sofern die Bereitschaft dazu besteht.
Jeder investierte Euro wird mehrfach wieder eingespielt und gerade vor dem Hintergrund demografischer Probleme ist es für Deutschland eine mehr als valide Option.
"Des weiteren würde die AFD nicht überstürzt aus Kohle und Atomenergie aussteigen."
Der Rücktritt vom Ausstieg könnte unvernünftiger kaum sein.
Kohle ist tot, endlich und kann nur noch subventioniert profitabel geführt werden. Die Folgekosten, die die Gesellschaft trägt, betragen, wie bei der Atomkraft, Milliarden/Jahr. Beispielweise zahlen Du und Ich mit unseren Steuern knall 100 Millionen Euro pro Jahr, damit das Ruhrgebiet mit Wasser bepumpt wird, weil sonst das Ruhrgebiet absackt.
1
-
1
-
1
-
1
-
@ldmix9026
Ja, es gibt jährlich eine quasi legale Steuerhinterziehung im dreistelligen Milliardenbetrag, aber dagegen möchte die AfD nichts unternehmen - im Gegenteil, wie oben dargestellt. Wo würde "alles, wirklich alles besser werden"?
Ja, wir haben Einschränkungen unserer Grundrechte, z.B. durch die Überwachungen. Die AfD möchte elementare Grundrechte einschränken, die auch dich betreffen können. Darüber hinaus verstößt ihr politisches Programm gegen Menschenwürde, das Gleichheits- und das Demokratieprinzip. Wie würde "alles, wirklich alles besser werden"?
"Wird mal Zeit für eine grundlegende Veränderung "
Auf jeden Fall, aber wie soll eine Partei Veränderungen bringen, die den Kurs der letzten Jahre konsequent weiter führt bzw. in extremerer Weise fortsetzt, z.B. durch die fast vollständige Entrechtung von Arbeitnehmern oder die Privatisierung der Vorsorge. Schau mal in die USA, was das bedeutet.
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
1
-
@ruffymon
Ich bin informiert und teile diese Informationen gerne mit Ihnen, so dass mir dann aufzeigen können, in wie fern es sich der gleich geschilderten Fakten um eine "Konservative" Partei handelt.
Extremismus ist zunächst politische Einstellungen und Bestrebungen, die außerhalb der fdGO stehen. Etwas, dass sich z.B. im Urteil des BVerfG zum NPD-Verbot bestätigte:
""Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) vertritt ein auf die Beseitigung der bestehenden freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtetes politisches Konzept. Sie will die bestehende Verfassungsordnung durch einen an der ethnisch definierten „Volksgemeinschaft“ ausgerichteten autoritären Nationalstaat ersetzen. Ihr politisches Konzept missachtet die Menschenwürde und ist mit dem Demokratieprinzip unvereinbar. Die NPD arbeitet auch planvoll und mit hinreichender Intensität auf die Erreichung ihrer gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichteten Ziele hin." (BVerfG, Urteil vom 17. Januar 2017)."
Folgende Kriterien sind daher bei der Frage nach dem Extremismus relevant:
- das Ethos menschlicher Fundamentalgleichheit
- Menschen- und Bürgerrechte
- der Konstitutionalismus mit dem Prinzip der Gewaltenteilung und dem Schutz der persönlichen Freiheitssphäre des Einzelnen
- rechtsstaatliche Vorgaben
- das Mehrheitsprinzip verbunden mit einem Minderheitenschutz
- ein Verständnis von Demokratie im Sinne der Konkurrenztheorie
- ein politischer und gesellschaftlicher Pluralismus sowie das Repräsentativprinzip
Rechtsextremismus wird demnach durch den VS wie folgt definiert:
- gemeinsamer Kern ist die Orientierung an der ethnischen Zugehörigkeit
- Infragestellung der rechtlichen Gleichheit der Menschen
- antidemokratisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis
- demokratischen Nationalstaat in "Volksgemeinschaft" umwandeln wollen
- Ausgrenzungsmechanismen wie Rassismus, Ethnopluralismus, Homophobie, etc.
- aktive Ausrichtung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung des GG
Jetzt vertritt die sog. AfD die Forderung nach einer homogenen Ethnonation und erfüllt damit im wesentlich vier zentrale Merkmale, die in Deutschland das Sprechen von Rechtsextremismus rechtfertigen:
- Ethnizismus
- Antipluralismus
- Ungleichheit der Menschen
- Autoritarismus
Diese Punkte ergeben sich aus dem vertretenen Ethnopluralismus:
Dem Nationalsozialismus lag nie eine konsistente Philosophie oder Theorie zu Grunde, vielmehr handelte es sich um ein Konglomerat von Ideen und Mentalitäten, Vorstellungen und Wünschen. Eine dieser Ideen war jene völkische Ideologie, die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts ausbildete und im Kern eine Höherwertigkeit des deutschen Volkes gegenüber allen anderen Nationen postulierte. Damit einher ging konsequenterweise die Angst vor „Überfremdung“, die diese deutsche Besonderheit und Überlegenheit zu bedrohen schien.
Die AfD erfüllt an zahlreichen Stellen diese Kriterien, wenn z.B. die Streichung von Geldern in der Flüchtlingshilfe gefordert oder die Zuwanderer für finanzielle Einbußen bei "Deutschen" verantwortlich gemacht werden. Wo es nur geht werden Zuwanderer durch die AfD herabgewürdigt und der "Bio-Deutsche" über sie gestellt. Mittlerweile richtet sich das nicht nur gegen Zuwanderer, sondern gegen alle, die die AfD selbst nicht als "deutsch" definiert. So wird z.B. Yücel die deutsche Staatsbürgerschaft abgesprochen, weil seine polemischen Glossen der AfD nicht gefallen. Auch fallen mehr und mehr Spitzenmitglieder der AfD durch offenen Rassismus auf, wie z.B. Gauland oder Höcke, der mit seinen Aussagen als der Vertreter des völkischen Nationalismus fungiert. Am deutlichsten dürfte die völkische Ideologie der AfD werden, wenn man sich das Gerede über "Überfremdung", "Islamisierung des Abendlandes" oder "Untergang der deutschen Kultur durch Austausch" anhört. Das ist völkisch!
Die AfD ebenso wie die NPD bedienen sich aus dem Fundus des sogenannten „Ethnopluralismus“, ebenso auch Pegida oder die IB mit denen die AfD kooperiert. Das völkische Gesellschaftmodell dieser "Neuen Rechten" sieht wie folgt aus: Anstatt die Überlegenheit des eigenen Volkes oder der eigenen Rasse zu behaupten, wie das etwa die Nazis taten, konstruiert der Ethnopluralismus ein Recht auf kollektive Verschiedenheit und die Notwendigkeit, möglichst homogene Völker und Kulturen zu erhalten und vor Vermischung zu schützen. Andernfalls betreibe man ,Völkermord‘ oder ,Überfremdung' (siehe oben). Auf den den Begriff der ,Rasse‘ versucht manzu verzichten, um aber im Kern am Gesellschaftsmodell der alten Rechten festhalten zu können: einem ,Kulturkonzept Deutschland den Deutschen‘.
An dieser Stelle lässt sich das Programm der AfD zitieren, in dem die ethnopluralistische Ideologie erkennbar ihren Niederschlag gefunden hat: „Nur die nationalen Demokratien, geschaffen durch ihre Nationen in schmerzlicher Geschichte, vermögen ihren Bürgern die nötigen und gewünschten Identifikations- und Schutzräume zu bieten.“ Das also ist der Kern der neorassistischen Ideologie: Nicht (mehr) die Überlegenheit der einen Rasse über die andere steht im Mittelpunkt, sondern die Idee, dass die Konflikte der modernen Gesellschaften durch eine Trennung der – im Prinzip gleichwertigen – Rassen, Ethnien, Religionen oder Kulturen voneinander zu lösen seien. Oder umgekehrt: Die Konflikte gibt es nur, weil sich diese Gruppen im Rahmen der Globalisierung innerhalb der nationalen Gesellschaften vermischen, statt ordentlich voneinander getrennt in ihren jeweiligen Heimatländern zu leben.
Ethnische Zugehörigkeit wird einem Kausalzusammenhang gebracht und wird zur Legitimationsgrundlage, auf der die Gesellschaft wertend abgebildet wird, aus der politische Forderungen abgeleitet werden und auf der Handlungsanforderungen formuliert werden. Damit ist eine rassistische Position beschrieben. Beispiel ist die Verwendung von "deutsch" als Wert-, Differenz- und Ausschlussbegriff. "Deutsch" (oder wie die AfD sagt: einheimisch, heimisch, etc.) wird ethnisch motiviert konzipiert. "Deutsch" erhält einen Wert. Die zu schützende Eigenschaft "deutsch" (willkürlich vergeben, z.B. ist Yücel für die AfD kein Deutscher, trotz deutschem Pass) wird von unerwünschter Eigenschaft "nicht-deutsch" abgegrenzt.
Beispiel ist die Nützlichkeitserwägung als Kriterium dafür, wer von "wert" und von "nichtwert" ist:
"Für den Arbeitsmarkt qualifizierte Einwanderer mit hoher Integrationsbereitschaft sind uns willkommen [...] Davon strikt zu trennen ist die ungeregelte Asylzuwanderung, die dem Wirtschaftsstandort Deutschland nicht nutzt und der Gesellschaft schadet. (AfD "Grundsatzprogramm" , S. 46)"
Beispiel "deutschstämmige Frau" als Qualifizierungsmerkmal:
_"Dass die Geburtenrate unter Migranten mit >1,8 deutlich höher liegt als unter deutschstämmigen Frauen, verstärkt den ethnisch-kulturellen Wandel der Bevölkerungsstruktur. (ebd., S. 28). Die von einer deutschstämmigen Frau geborenen Kinder haben aus Sicht der AfD einen höheren Wert als Kinder, deren Eltern eine Migrationsgeschichte haben.
Beispiel Staatsangehörigkeit: Im Sinn dieses nationalistisch-biologistischen Menschenbilds werdem „ausgewanderte Deutsche zur Rückkehr motivieren“ (ebd. , S. 29) als politisches Ziel formuliert und deutsche Staatsangehörigkeit hyperbolisierend als Eigenschaft mit höchstem Status konzipiert:
"Die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit ist Abschluss einer erfolgreichen Integration, nicht aber deren Ausgangspunkt." (ebd., S. 49) Deren Erreichung soll ein hohes Ziel darstellen:
"die deutsche Staatsangehörigkeit [ist] untrennbar mit unserer
Kultur und Sprache verbunden" (ebd., S. 49), und deren als bedingungslos behauptete Vergabe wird
mit Empörungsbereitschaft konstatiert:
"Kinder bekommen unter bestimmten Bedingungen automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, auch wenn kein Elternteil Deutscher ist." (ebd., S. 49).
All dem liegt der Autoritarismus zu Grunde. Charakteristisch ist ein autoritäres und hierarchisches Verständnis des Staates mit zentralistischen Strukturen unter Führung nationaler „Eliten“. Es wird ein identischer Volkswille behauptet und idividuelle Selbstbestimmung und Chancengleichheit zu Gunsten dieses Willens bekämpft. Außenpolitisch folgt daraus – je nach besonderer Ländersituation – meist eine auf Abgrenzung, militärische und ökonomische Machtsteigerung und ethnische „Säuberungen“ ("entsorgen", etc.).
1
-
1
-
1
-
1
-
"Ein Treibhaus im Garten kann man nicht mit der Erde oder der Erdatmosphäre vergleichen."
Und warum nicht?
Innerhalb einer Atmosphäre ("Glasdach") kommt es zu einer Erhitzung durch Sonneinstrahlung. So funktioniert, stark vereinfacht, der Treibhauseffekt und auch ein Treibhaus.
"Auch mit dem 97% ist es völlig falsch."
Woher nimmst du deine Zahlen?
Du kannst du entsprechende Studie kostenlos herunterladen und wirst doch die entsprechenden Zahlen vorfinden. Zahlen, die übrigens auch andere Metastudien mit fast gleich hoher Prozentzahl (93-100%) belegen.
"Nur dubiose Modelrechnungen am Computer, also Wahrsagerei( Kann sein kann auch nicht sein)."
Billiger Diffamierungsversuch, um die Fakten leugnen zu können.
Tatsächlich beruht Klimaforschung zu großen Teil auf Messungen und Beobachtungen, sowie daraus resultierenden Beobachtung, die allesamt nachprüfbar und ebenso widerlegbar wären.
Modellberechnungen kommen nur dann ins Spiel, wenn es um mögliche Zukunfsprognosen geht. Dort arbeiten Modelle aber bereits mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit über 95%, was weit über die Wahrscheinlichkeit hinausgeht, die in anderen Gebieten als selbstverständliche Entscheidungsgrundlage genommen werden. Zudem gelingt es Modellen absolut präzise die vergangenen und real gemessenen Klimazustände zu berechen, allerdings nur unter Berücksichtung des menschgemachten Klimawandels.
1
-
1
-
1
-
1
-
@Falschsaenger
Ich habe Ihnen geantwortet, aber Sie möchten nach wie vor auf ihrer falschen Prämisse, die sich aus ihren falschen Verständnis von Wissenschaft ergibt, bestehen. Daran kann ich nichts ändern, sondern Sie nur darauf hinweisen.
"Welche Fakten gibt es das der Mensch Verursacher ist und welche sind die nachprüfbare und richtige voraussagen?"
Das durch den Menschen verursachte Co2 hat für einen künstlichen Anstieg der Temperaturen gesorgt - mit kumulativer Wirkung. (Studie zu diesen Zusammenhängen finden Sie z.B. hier: „Coupling of CO2 and Ice Sheet Stability Over Major Climate Transitions of the Last 20 Million Years“, in: Science 04 Dec 2009:
Vol. 326, Issue 5958, pp. 1394-1397 / Überblick zum menschlichen Anteil finden Sie hier „How much carbon dioxide can we emit?“ von Glen Peters, 16.03.2017)
Die vorindustrielle Co2-Konzentration betrug 280 ppm (Beleg: IPCC AR4, Kapitel 2.3.1 Atmospheric Carbon Dioxide oder „Scripps CO2 Program“ oder „Keeling-Kurve“ (aktuell 412 ppm)) und stieg in den vergangenen 150 Jahren um 125/130 ppm durch menschliche Aktivitäten (Beleg: Prosenjit Gosh, Willi A. Brand: , In: International Journal of Mass Spectrometry. 228, 2003, S. 1–33).
Die Funktionsweise des Treibhauseffekts kann ich sicher auch voraussetzen und das Grundprinzip, welches die Erde überhaupt erst bewohnbar machte, bekannt (Beleg: Prosenjit Gosh, Willi A. Brand: Stable isotope ratio mass spectrometry in global climate change research. (PDF) In: International Journal of Mass Spectrometry. 228, 2003, S. 1–33). Der menschgemachte Treibhauseffekt sorgt heute für eine Geschwindigkeit, wie es sie in den letzten knapp 70 Mio. Jahren nicht gab (Beleg: Richard E. Zeebe, Andy Ridgwell, James C. Zachos: Anthropogenic carbon release rate unprecedented during the past 66 million years. In: Nature Geoscience. Band 9, Nr. 4, April 2016, S. 325–329). 1909 wurde bereits der Zusammenhang zwischen steigernder Co2-Konzentration und Treibhauseffekt publiziert (Beleg: E. Gold: The Isothermal Layer of the Atmosphere and Atmospheric Radiation, In: Proceedings of The Royal Society of London. Volume 82, issue 551, 16. Februar 1909, S. 43–70.) und ist mittlerweile durch Messung bewiesen (Beleg: Benjamin D. Santer, M. F. Wehner, T. M. L. Wigley, R. Sausen, G. A. Meehl, K. E. Taylor, C. Ammann, J. Arblaster, W. M. Washington, J. S. Boyle, W. Brüggemann: Contributions of Anthropogenic and Natural Forcing to Recent Tropopause Height Changes. In: Science. Vol. 301, no. 5632, 25. Juli 2003, S. 479–483). Entsprechende Rekonstruktionsmodelle finden Sie z.B. hier: Spencer Weart: The Discovery of Global Warming: Simple Models of Climate. Center of History.
1
-
1
-
1
-
@Falschsaenger
Zunächst: der Temperaturanstieg in den letzten 150 Jahren ging einher mit einem Anstieg der Co2-Konzentration in den letzten 150 Jahren und ein Blick in die Vergangenheit funktioniert aus unterschiedlichen Gründen (werde ich gleich darlegen) nicht. Haben Sie Belege für die Gegenwart?
Zu ihrer Behauptung:
Beides stimmt: Steigende Temperaturen führen zu einem CO2-Anstieg in der Atmosphäre, und CO2 führt zu einer Erwärmung.
Für die Verzögerung des CO2-Anstiegs bei prähistorischen Klimawandeln (ca. 1.000 Jahre) hat die Wissenschaft z.B: eine Erklärungen gefunden, da dafür auch eine Erwärmungsphase vor rund 19.000 Jahren untersucht wurde - der letzte Übergang von einer Eiszeit zu einer Warmzeit (vgl. "Global warming preceded by increasing carbon dioxide concentrations during the last deglaciation", Shakun et al. 2012). Demnach lief folgende Kettenreaktion ab: Durch langsame orbitale Veränderungen erwärmte sich die Arktis. Große Mengen von Eis schmolzen. Das Schmelzwasser floss in die Ozeane der Nordhalbkugel. Dieser Wasserzufluss störte die Ozeanströmungen, mit denen großräumig Wärme zwischen der Nord- und der Südhalbkugel umverteilt wird. In der Folge, beginnend etwa vor 18.000 Jahren, erwärmten sich dann als erstes die Ozeane auf der Südhalbkugel.
Wenn sich Ozeangebiete erwärmen, verringert sich generell die CO2-Löslichkeit des Wassers (vgl. "Role of deep sea temperature in the carbon cycle during the last glacial", Martin et al. 2005). In der Folge entweicht mehr Kohlendioxid aus dem Ozean in die Atmosphäre. Der genaue Mechanismus, durch den die Tiefsee CO2 abgibt, was mit der vertikalen Vermischung des Wassers im Ozean zusammenhängt ("Variation of atmospheric CO2 by ventilation of the ocean's deepest water", Toggweiler 1999). Dieser Vorgang dauert ungefähr 800 bis 1000 Jahre, so dass bei prähistorischen Klimawandeln erst ungefähr tausend Jahre nach der anfänglichen Erwärmung ein Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu beobachten war (vgl. "Atmospheric CO2 Concentrations over the Last Glacial Termination", Monnin 2001).
Allein der Zeitraum dieser Vorgänge sorgt dafür, dass die heutigen Zustände mit dieser Theorie, die in der Form, wie Sie sie nennen auch nicht stimmt, erklärbar.
1